Google Grants Konto für Onlineshops – lohnt sich das?

Du bist ein gemeinnütziger Verein oder eine gemeinnützige Organisation? Und du betreibst einen Onlineshop, um Einnahmen für deine Organisation zu generieren? Dann denkst du bestimmt auch darüber nach, ob du mit Google Grants mehr Umsätze erzielen kannst. Ob das funktioniert, erkläre ich dir in diesem Beitrag.

Was ist ein Google Grants Konto?

Google Grants ist ein Projekt von Google, bei dem Vereine und Organisationen jeden Monat 10.000 US-Dollar als Werbebudget vom US-Konzern erhalten.

Dazu eröffnest du ein neues Google Werbekonto. Dein Bestehendes kannst du dafür nicht verwenden. Das neue Konto wird in US-Dollar Währung geführt.

Das Budget, welches in einem Monat nicht verbraucht wurde, verfällt dabei. Weitere Infos zu dem Programm findest du hier.

Wer kann das Google Grants Konto beantragen?

Als Voraussetzung für das Google Grant Konto musst du eine Non-Profit-Organisation betreiben.

Zudem muss deine Organisation in deinem Land als gemeinnützig anerkannt sein.

Hast du diese Voraussetzungen erfüllt, kannst du dich bei Google für das Google Grant bewerben.

Google ändert dabei immer mal wieder die Voraussetzungen, wer dieses Konto erhalten kann. Eine erste Übersicht, für welche Non-Profit Organisation ein Google Grant Konto eröffnen kann, findest du hier.

Mein Hinweis: Auch wenn du am Ende dieses Beitrags der Meinung bist, das Grant Werbekonto lohnt sich für dich nicht, kann sich die Registrierung bei Google für das Programm trotzdem lohnen. Google bietet neben dem Werbekonto noch weitere Dienste für gemeinnützige Organisationen an.

Wo kann ich mit einem Google Grants Konto werben?

Das Werben mit Google Grants ist stark eingeschränkt. Du kannst mit dem Konto nur in der Google Suchmaschine Werbung schalten.

Hier mal eine Gegenüberstellung, welche Möglichkeiten du mit einem Google Grants Konto und welche dem Ads-Konto hast.

Google Grants Ads Konto Google Ads Konto
Google Suche Ja Ja
Partnersuchnetzwerk Nein Ja
Displaynetzwerk Nein Ja
Google Shopping Nein Ja
YouTube Nein Ja
App Werbung Nein Ja

Du siehst bereits in dieser Übersicht, die Einschränkungen sind gewaltig. Besonders dann, wenn man gezielt Nutzergruppen ansprechen möchte. Dazu gleich mehr.

Welche Einschränkungen hat ein Google Grants Konto?

Neben den begrenzten Werbekanälen gibt es noch weitere Einschränkungen. Diese sind Folgende:

  • Es können nur Kampagnen mit Keywords geschaltet werden.
  • Die Anzeigen erscheinen nur, wenn es auch bezahlte Werbeanzeigen von Dritten gibt.
  • Anzeigen werden nie an der 1. Position ausgeliefert.
  • Der maximale Cost-per-Click-Betrag (CPC) beträgt $2.00 USD.
  • Das Buchen von Ein-Wort-Keywords ist nicht gestattet (außer beim eigenen Markennamen).

Zudem müssen deine Kampagnen folgende Bedingungen erfüllen

  • Jede Kampagne muss mind. 2 aktive Anzeigengruppen besitzen.
  • Jede Anzeigengruppe muss mind. 2 aktive Werbeanzeigen haben.
  • Jede Anzeigengruppe braucht zudem mind. 2 eindeutige Sitelink-Erweiterungen.
  • Die monatliche Klickrate (CTR) muss mindestens 5 % betragen.
  • Deine Keywords dürfen keinen Qualitätsfaktor von 1 oder 2 haben.

Mein Hinweis: Bei automatisierte Kampagnen, wie zum Beispiel smarte Kampagnen, fallen ein paar dieser Bedingungen weg.

Lohnt sich ein Google Grants Konto für Onlineshops?

Ich komme damit zur Eingangsfrage zurück: Lohnt sich ein Google Grants Konto für Onlineshops?

Hier möchte ich vorab noch erwähnen, den Onlineshop deiner Non-Profit-Organisation mit einem Google Grants Konto zu verbinden, ist möglich.

Allerdings wirst du darüber kaum Umsätze erzielen. Der Grund dafür sind die Einschränkungen, im Besonderen Folgende:

  • Du kannst den stärksten Umsatzkanal, Google Shopping, nicht bedienen.
  • Auf starke Money-Keywords, mit nur einem Begriff, kannst du nicht bieten.
  • Bei Money-Keywords mit 2 Begriffen erscheinst du maximal an 2.Stelle.
  • Remarketing für Besucher deines Shops ist im Displaynetzwerk nicht möglich.

Ich habe ebenfalls Kampagnen mit dynamischen Suchanzeigen in einem Google Grant Konto getestet. Auch diese haben nicht die Performance geliefert, die wir von unseren Kunden mit Onlineshop kennen.

Was sind dynamische Suchanzeigen? Bei Kampagnen mit dynamischen Suchanzeigen generiert Google automatisiert eigene Anzeigen anhand der Informationen auf der Webseite.

Was ebenfalls, in Deutschland zumindest, nicht funktionieren wird, sind Anzeigen, bei denen du aktiv für Spenden aufrufst. Der Grund dafür ist das Suchvolumen mit dem Suchbegriff “Spenden”. Hiernach sucht niemand wirklich.

Es gibt zwar eine Zielgruppe bei Google, mit der Ausrichtung auf Personen, die immer mal wieder spendet. Diese erreichst du jedoch nur über das Displaynetzwerk.

Mein Fazit ist deswegen: Ich würde unter den aktuellen Bedingungen kein Google Grant Werbekonto beantragen. Der administrative Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Ertrag, im Besonderen dann nicht, wenn du einen Onlineshop für deine Non-Profit-Organisation betreibst.