Meinung zu: Cashback-Programme – Nur Geld zurück war gestern

In einem kürzlich veröffentlichten Beitrag von Jörn Bittner wird das klassische Cashback-Programm als überholt dargestellt – und das völlig zu Recht. Denn in einer Zeit, in der Kundenbindung weit mehr bedeutet als nur „Geld zurück“, ist Kreativität gefragt. In fünf Beispielen zeigt er, wie du dein Cashback-Programm ankurbelst. Aber welche von diesen fünf Tipps würde ich auch unseren Kunden empfehlen, und wo ist Vorsicht geboten? Das erfährst du jetzt:


1. Produkttester belohnen – Ein riskantes Spiel

Bittners Vorschlag, Kunden durch Produkttests zu binden, klingt clever, birgt aber Risiken. Das Problem: Ergebnisse können leicht verzerrt werden, wenn Menschen nur testen, um eine Belohnung zu erhalten. Objektive Bewertungen sind in so einem Fall selten. Zudem bewegst du dich rechtlich auf dünnem Eis, da es problematisch sein könnte, Kunden für Rezensionen oder Tests zu belohnen. Meine Empfehlung: Finger weg!


2. Umfragen als Punktegenerator – Kein ehrliches Feedback

Die Idee, Kunden durch Umfragen zu binden und dafür zu belohnen, sehe ich ebenfalls kritisch. Genau wie bei den Produkttests kann hier das Feedback manipuliert sein. Wer nur teilnimmt, um Rabatte oder Punkte zu bekommen, liefert selten ehrliche oder tiefgehende Antworten. Das Ergebnis? Verzerrte Daten, die wenig bringen. Besser: Setze auf andere Methoden zur Kundenbindung.


3. Gamification – Die Zukunft des Treueprogramms

Hier gibt es für mich keinen Zweifel: Gamification gehört die Zukunft! Mit spielerischen Elementen wie digitalen Glücksrädern oder Slotmaschinen steigerst du nicht nur den Spaßfaktor, sondern auch die Verweildauer der Kunden auf deiner Website. Große Player wie Temu oder Shein machen es vor und zeigen, wie erfolgreich dieser Ansatz sein kann. Wichtig ist, die Gamification-Elemente einfach zu implementieren und schrittweise zu testen. Kleine Veränderungen können schon große Wirkung zeigen – also: anfangen, testen, optimieren.


4. Social Media Challenges – Mehr als nur ein Trend

Social Media ist ein kraftvolles Werkzeug zur Kundenbindung. Anstatt für jede Interaktion oder Teilnahme an einer Challenge Cashback zu vergeben, empfehle ich einen anderen Ansatz: Nutze einen speziellen Hashtag, mit dem Kunden ihre Beiträge kennzeichnen. Ein Redaktionsteam wählt die besten Beiträge aus und belohnt diese, indem du sie zum Beispiel auf deiner eigenen Plattform teilst. So behältst du die Kontrolle über den Content, und die ausgewählten Beiträge stärken die Community. Klar ist aber auch: Du musst wissen, wer hinter den Profilen steckt, um die Gewinner zu belohnen. Der organisatorische Aufwand ist zwar höher, aber auch die Wirkung auf die Kundenbindung.


5. Kooperationen und Cross-Promotions – Datenschutz nicht vergessen!

Die Idee, Cross-Promotions zwischen einem Sportartikelhersteller und einem Fitnessstudio zu nutzen, klingt vielversprechend. Kunden profitieren in beiden Läden von einem Bonusprogramm, und beide Marken stärken ihre Reichweite. Aber: In Deutschland musst du den Datenschutz im Blick haben. Der Austausch von Kundenpunkten zwischen Unternehmen ist nicht ohne weiteres möglich, es sei denn, du hast dies von Anfang an in den AGBs und Datenschutzbestimmungen verankert. Also: Gute Idee, aber Vorsicht ist geboten!


6. Mein Tipp: Exklusive Produkte – Ein unterschätztes Mittel

Ein oft übersehener Punkt: Exklusive, limitierte Produkte als Belohnung für gesammelte Punkte. Kunden lieben das Gefühl, etwas Besonderes zu bekommen, das nicht jeder haben kann. Das weckt nicht nur Neugier, sondern motiviert langfristig zum Sammeln von Punkten. Indem du solche Produkte vom normalen Sortiment abgrenzt, schaffst du sogar einen Sammelcharakter, der dein Treueprogramm zusätzlich aufwertet.


Fazit: Technik zuerst, dann das Treueprogramm optimieren

All diese Ideen haben eines gemeinsam: Sie funktionieren nur, wenn die technische Basis stimmt. Eine solide Infrastruktur zur Vergabe und Verwaltung von Punkten ist der Schlüssel zum Erfolg. Ein einfacher Umrechnungsfaktor – ein Punkt pro Euro – hat sich in der Praxis bewährt. Wie die Punkte dann verteilt werden und welche Boni für bestimmte Aktionen vergeben werden, lässt sich flexibel anpassen. Wichtig ist: Nur wer sein Treueprogramm kontinuierlich weiterentwickelt, wird langfristig Kunden binden und begeistern.


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