Newsletter-Abonnent:innen gewinnen – warum lohnt es sich?

Wenn SEO zu lange dauern könnte und SEA auch nicht den gewünschten raschen Erfolg bringt, fragen viele Kund:innen, was sie noch tun können. Eine mögliche Antwort ist dann E-Mail-Marketing. Damit dies aber das angestrebte Ziel erreicht, braucht es vor allem eins: Empfänger:innen. Wie du am besten Newsletter-Abonnent:innen gewinnen kannst, worauf dabei zu achten ist und wie sich eine Bindung herstellen lässt? Lies hier weiter!

E-Mail-Marketing: Warum du nicht darauf verzichten solltest

SEO und SEA sind immer mit der akuten Suche des:der Nutzer:in verbunden. Somit kannst du nicht sicher sein, bei ihnen zu erscheinen. Über den E-Mail-Kanal kontaktierst du hingegen deine Kund:innen direkt. Das Mailing ist also ein Teil des Direkt-Marketings. Es zeichnet sich durch eine Unmittelbarkeit, Zielgenauigkeit und Aktualität aus, die kaum ein anderes Instrument zu bieten hat. Zudem lässt es sich individualisieren und kann sogar in die Kundenbindung einzahlen. Dazu später mehr.

Was Traffic und Umsatz angeht, ist die geöffnete E-Mail übrigens eines der stärksten Zugpferde. Gleichzeitig lässt sich ihr Erfolg sehr einfach messen. Und trotz dieser zahlreichen Vorteile gilt sie als vergleichsweise recht kostengünstig. Viele gute Gründe, sich mit dem E-Mail-Marketing noch einmal genauer auseinanderzusetzen.

Willst du noch mehr über das Planen, Verfassen und Auswerten eines Newsletters erfahren oder hast du Fragen zu den technischen Aspekten? Dann lies doch hier weiter!

Rechtliches: Voraussetzungen fürs E-Mail-Marketing

Seit dem 25. Mai 2018 ist die DSGVO in Kraft getreten. Damit einher gingen zahlreiche Neuerungen, die gerade auch im Online-Bereich Veränderungen in Sachen Datenschutz mit sich brachten. Aus diesem Grund empfehlen wir beispielsweise immer, einen Newsletter-Dienstleister zu wählen, der möglichst in Deutschland, wenigstens aber in der EU, ansässig ist. So werden die sensiblen Informationen höchstwahrscheinlich datenschutzkonform gespeichert.

Apropos sensible Daten: Da es sich bei einer E-Mail-Adresse (und ggf. sogar weiterer angegebener Kontaktinformationen) genau um solche handelt, ist inzwischen auch das sogenannte Double-Opt-In-Verfahren Usus. Knapp zusammengefasst bedeutet dies, dass deine neuen Empfänger:innen nach der Anmeldung auf ihrer angegebenen Adresse nochmals eine E-Mail erhalten, die sie erneut bestätigen müssen. So bist du auf der sicheren Seite, dass sich wirklich der:die echte Inhaber:in bei dir eingetragen hat.

Eine bronzefarbene Statue der Justizia mit verbundenen Augen und der Waage in der Hand ist zu sehen

Eine rechtliche Frage: An wen darfst du Newsletter verschicken?

Inzwischen gibt es aber auch Gerichtsurteile, die eine spannende Möglichkeit eröffnen: So darfst du eine im Zusammenhang mit einem erfolgreich Kauf übermittelte E-Mail-Adresse für Bestandswerbung nutzen. Das bedeutet, du kannst den Kund:innen per E-Mail zu dem ursprünglich erworbenen Produkt ähnliche Waren zeigen. Wichtig: Es muss stets der Hinweis deutlich erkennbar sein, dass sie jederzeit die Möglichkeit haben, Widerspruch einzulegen und dann nicht mehr angeschrieben zu werden. Wir berichteten bereits hier darüber: E-Mail-Werbung ohne Einwilligung für Onlinehändler:innen.

So oder so braucht es gemäß Art. 6 Abs. I lit. a, 7 DSGVO eine vorab erteilte Einwilligung fürs E-Mail-Marketing. Diese verfällt übrigens im Prinzip nicht. Dennoch zeigen sich in der Rechtsprechung auch hier inzwischen Ausnahmefälle. Das Problem dabei: Nach einer längeren Phase ohne Kontakt (die Urteile beginnen bei 1,5 Jahren) durch den:die Absender:in kann das Fortbestehen der Einwilligung angezweifelt werden. Darum unser Rat: Nicht nur Adressen sammeln, sondern diese auch wirklich regelmäßig bespielen! Die Justiz bezieht hier noch keine klare Position, darum solltest du besser auf Nummer sicher gehen.

Wir möchten darauf hinweisen, dass wir keine Rechtsberatung sind. Hast du zu diesen juristischen Themen Fragen, wende dich am besten an deine Anwält:innen.

Newsletter-Abonnent:innen gewinnen – aber wie?

Dass E-Mail-Marketing also ein wertvolles Werkzeug für dich als Online-Händler:in darstellt, ist dir sicher bewusst. Die drängendere Frage unserer Kund:innen ist meist eher, wie sie sich ihren Pool aus Adressen aufbauen können. Hier spielen verschiedene Faktoren mit hinein, etwa die Platzierung deines Newsletter-Angebotes oder auch deine in Bezug darauf gemachten Versprechungen.

Eine schematische Darstellung einer Website mit den Kennzeichnungen verschiedener Bereiche, wie z.B. Header oder Sidebar

Viele Positionen – doch welche ist am besten zum Newsletter-Abonnent:innen-Gewinnen?

Positionierung: Mach deine Anmeldung sichtbar!

Wenn manche unserer Kund:innen uns um eine Einschätzung bezüglich ihres Newsletters bitten, fällt uns ganz oft auf, dass er gar nicht auffällt. Ganz schüchtern versteckt im Footer ist ein kleiner Textlink gesetzt, der auf das entsprechende Anmeldeformular verweist. Wir empfehlen darum, der ganzen Sache mehr Raum zu schenken. So kann ein Verweis auf deinen Newsletter auch an mehreren Stellen deines Online-Shops auftauchen.

Ort Infos und Tipps
Footer oder Header
  • die gängigsten Stellen
  • hier stört der Verweis am wenigsten
  • wird darum aber auch gern übersehen
  • Tipp: Achte auf eine ansprechende Gestaltung!
Sidebar
  • ebenfalls ein häufiger Platz
  • auch hier stört die Anmeldung wenig
  • kann aber je nachdem auch schnell untergehen
  • Tipp: Packe nur das in die Sidebar, was wirklich gebraucht wird!
Pop-ups
  • sehr hohe Präsenz
  • wird von vielen aber auch als aufdringlich empfunden
  • Tipp: Ein Pop-Up sollte nach einmaligem Wegklicken nicht ständig wieder auftauchen!
CTAs im Content
  • Call to Actions (z. B. als Buttons) erregen Aufmerksamkeit
  • finden im Haupt-Content statt und sind somit gut sichtbar
  • Tipp: Wenn der Newsletter für dich besonders wichtig ist, platziere die CTA möglichst weit oben (Stichwort: Above the Fold)!
Check-out
  • guter Zeitpunkt, weil User:in mental bereit ist, Daten anzugeben
  • am besten nach Double-Opt-In-Verfahren
  • Tipp: Arbeite hier mit gut gewählten Incentives!

Jeder Online-Shop ist natürlich anders, denn er sollte im Idealfall den Ansprüchen der jeweiligen Zielgruppe gerecht werden. Hier können wir also keine pauschale Aussage treffen. Unser Rat: Probiere aus, was bei dir am besten funktioniert! Ein A/B-Test oder auch eine Analyse des Nutzer:innenverhaltens geben hier hilfreiche Hinweise.

Zusätzlich ist es eine gute Idee, auch außerhalb deines Online-Shops auf deinen Newsletter hinzuweisen. Führst du beispielsweise einen Corporate Blog, zieht dieser Nutzer:innen an, die sich noch gar nicht unbedingt im Kauf-Funnel befinden.

Ist dein E-Mail-Marketing auch darauf ausgerichtet, bietest du also u. a. informativen Content zu deinem Thema? Perfekt, denn dann passen die Intentionen super zusammen. Arbeite hier ebenfalls mit CTAs oder füge Anmelde-Formulare in deine Top-Beiträge ein. Eine andere Variante: Social Media. Mach auch hier deine Community auf dein Angebot aufmerksam!

Incentives: Damit lockst du Leute an!

Damit deine Kund:innen ihre E-Mail-Adresse herausgeben, muss das Angebot natürlich überzeugen. Verrate also vorab, was sie bei dir erwarten können. Darunter fallen Inhalte, aber auch sogenannte Incentives (Anreize). Sehr gängig ist ein Rabattcode auf die erste Bestellung. Doch das sollte nicht der einzige Pfeil in deinem Köcher sein. Hier also ein paar weitere Ideen:

  • Gratis-Downloads (z. B. Checklisten, Merkblätter, Wallpaper, …)
  • exklusiver Content (z. B. Rezepte und Anleitungen, Infos, Tipps, …)
  • regelmäßige Aktionen (z. B. Gewinnspiele, Rabatte, Early-Bird-Access, …)
  • Business-Infos (z. B. Produktneuheiten, Unternehmensnews, …)

Übrigens: Achte darauf, keine konkreten Angaben zur Frequenz zu machen. Rein rechtlich gesehen darfst du nämlich wirklich nur ein Mal pro Woche eine Mail verschicken, wenn du vorab von “wöchentlichen Newslettern” sprichst. Nutze besser Formulierungen wie “regelmäßig”. Hier kannst du noch mehr dazu erfahren: Urteil zum Newsletterversand.

Grafik einer Person vor einem riesigen Monitor, um sie herum fliegen viele Papierflieger mit einem @-Zeichen darauf

Frequenz: Wie viele Newsletter darfst du verschicken?

Ein weiterer Tipp, der die Motivation zur Anmeldung erhöht: Halte dich an den Grundsatz “Weniger ist mehr”. Viele Daten deiner Kund:innen zur Verfügung zu haben, ist sicher spannend. Aber es erhöht wiederum bei manchen die Hemmschwelle. Frage also am besten so wenig wie möglich ab. Im Prinzip reicht die E-Mail-Adresse.

Ein Name (nicht zwangsläufig Vor- und Zuname!) stellt oft auch kein Problem dar, beim Geburtsdatum oder gar der Adresse bricht das Interesse aber meist ab. Solche Infos kannst du sonst später noch einmal als freiwillige Angabe abfragen und gleich erklären, welchen Vorteil diese für die Empfänger:innen mit sich bringen (z. B. Geburtstagsrabattcode).

Gute Bindung: Newsletter-Abonnent:innen gewinnen und behalten

Wenn du jemanden besuchst, willst du gern begrüßt werden – warum dann nicht auch bei einer Newsletter-Anmeldung? Da das natürlich niemand in Echtzeit leisten kann, gibt es aber die clevere Autoresponder-Funktion.

Hinter “Autoresponder” verbergen sich automatisierte Nachrichten, die von einem bestimmten Auslöser angestoßen werden. Solche Trigger sind beispielsweise die Anmeldung zum Newsletter. Aber auch ein getätigter Kauf oder Download, ein noch gefüllter Warenkorb oder auch der Klick auf einen bestimmten Link können solche Startpunkte sein.

Für das Newsletter-Abonnent:innen-Gewinnen spielt natürlich die Anmeldung die wichtigste Rolle. Damit sich deine neuen Gäste auch wohlfühlen, heiße sie also unbedingt willkommen – zum Beispiel mit einem “Welcome-Flow”. Darunter versteht man eine Abfolge von automatisierten Nachrichten, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums (oft binnen 30 Tagen) an die brandneuen Empfänger:innen versendet werden.

Jemand tippt an einem Laptop, aus dessen Monitor mehrere kleine Papierflieger-Symbole zu kommen scheinen

Autoresponder – eine gute Möglichkeit, Abonnent:innen an dich zu binden.

Eine spannende Beobachtung bei diesen Willkommensmails ist, dass diese häufig eine besonders hohe Öffnungsrate haben. Hier kannst du also deine Kund:innen sehr effektiv abholen und vor allem von diesem Kanal überzeugen. Du hast eine wirklich gute Chance, für Brand Awareness zu sorgen und die Kund:innenbindung nachhaltig zu festigen. Damit das gelingt, sollte dein Welcome-Flow eine Serie an aufeinander aufbauenden, klugen Inhalten bieten. Dies könnte wie folgt aussehen:

  1. Begrüßung samt versprochenem Start-Anreiz (z. B. was erwartet die Lesenden, Incentives wie Gutscheincode oder Download-Link, …)
  2. Unternehmensvorstellung (z. B. Storytelling zur Marke, emotionale Anknüpfungspunkte schaffen, Gründer:innen vorstellen, …)
  3. Einblicke ins Sortiment (z. B. Produkthighlights, Bestseller, Neuheiten oder Kundenlieblinge präsentieren)

Achte bei einem solchen Konzept darauf, dass es nicht zu viele Autoresponder gibt, sonst fühlen sich deine Kund:innen schnell erschlagen von der Menge an E-Mails. Wir sprechen von 3 bis 7 Nachrichten in dieser ersten Phase. Gestalte den Content zudem lieber etwas kürzer und knackiger, lege vor allem Wert auf Persönlichkeit und gib eine Art “Blick hinter die Kulissen”.

Fazit: Newsletter-Abonnent:innen gewinnen lohnt sich!

Du hast nun ein zartes Band geknüpft und deinen Empfänger:innen sozusagen den Mund wässrig gemacht. Jetzt gilt es auch das Versprochene zu halten. Die Nutzer:innenbindung gelingt erst dann wirklich, wenn du ein spannendes und vor allem Zielgruppen-relevantes Konzept präsentierst und stetig weiterentwickelst. Dazu gehört:

  • regelmäßig E-Mails verschicken
  • Inhalte mit Mehrwert bieten
  • auf Persönlichkeit setzen
  • exklusive Aktionen einplanen

Einen zusätzlichen Zweig des E-Mail-Marketings findest du in Form anderer Triggermailings. Auch diese tragen zur Kund:innenbindung bei. Hier einige Beispiele:

  • Geburtstagsgrüße (mit z. B. einem persönlichen Rabattcode)
  • Kaufabbrüche (Erinnerung an den Warenkorb, evtl. mit einem kleinen Rabatt als Anreiz)
  • Follow-up (Pflegetipps, Anleitungen, etc. zu dem individuell gekauften Produkt)
  • Cross-Selling (ergänzende Produkte vorstellen zu einem früher getätigten Kauf)
  • Content-Kampagnen (z. B. Info-Materialien, ähnlich einem aufbauenden Kurs)

Hättest du gerne Unterstützung bei der Entwicklung eines solchen Konzeptes zur Stärkung der Bindung mit deinen User:innen? Beschäftigen dich noch andere Fragen rund um E-Mail-Marketing, Newsletter und Co.? Dann kontaktiere uns doch! Wir unterstützen dich gerne auch hierbei!