Mehr positive Bewertungen für den eigenen Onlineshop

Immer wieder erhalten wir die Frage: Wie bekomme ich mehr Bewertungen, am liebsten positive, für meinen eigenen Onlineshop? Wie das funktioniert, ist nicht einfach zu beantworten. Dazu später mehr. Was wir aber schon sagen können, ist: Es gibt ein paar Punkte, die Sie auf jeden Fall unterlassen sollten. Beginne wir aber erstmal damit, was Bewertungen eigentlich bewirken sollen.

Wozu sollte ich meinen Onlineshop bewerten lassen?

Bewertungen sind im Internet eine der wichtigsten, vertrauensbildenden Maßnahmen, um neue Kunden und Käufer für einen Onlineshop zu erhalten. Dies besagte bereits eine Studie von 2011, wobei die Werte in der Zwischenzeit weiter gestiegen sind.

Allerdings gibt es zwei Unterscheidungen hierbei, die Sie beachten sollten, wenn Sie mehr Bewertungen erhalten möchten:

  1. Shopbewertungen: Die Shopbewertungen sind für den Anfang die wichtigsten Bewertungen. Hierdurch wird evaluiert, wie die Abwicklung des Verkaufs und ihr Support bei Problemen funktioniert. Diese Bewertungen sollten Sie von Beginn an sammeln.
  2. Produktbewertungen: Bei diesen Bewertungen wird nur das Produkt beurteilt. Dies ist vor allem für Markeninhaber interessant oder dann, wenn Sie bereits sehr viele Käufer in Ihrem Onlineshop haben. Deren Anzahl sollte größer als 10.000 im Monat sein.

Unser Hinweis: Beim Sammeln der Bewertungen sollten Sie möglichst immer darauf achten, dass diese freiwillig und ohne Gegenleistung erfolgt.

Bewertungen sammeln, die zur Abmahnung führen können

Es gibt verschiedene Methoden, mit denen Onlinehändler versuchen mehr Bewertungen zu erhalten. Einige davon sind legitim, bei anderen können Sie eine Abmahnung riskieren. Hierzu einmal zwei Beispiele, für welche Praktiken Sie abgemahnt werden können.

  • Bewertungen per Gutscheine: Sie möchten Ihre Käufer per Gutschein dazu animieren eine Bewertung abzugeben? Dabei handelt es sich um eine bezahlte Empfehlung. Diese ist erstmal grundlegend nicht wettbewerbswidrig, wenn man anschließend darauf hinweist, dass die Bewertung erkauft wurde. Das Urteil dazu von 2010 können Sie hier nochmal nachlesen.

    Unser Empfehlung: Sammeln Sie keine Bewertungen, indem Sie einen Rabatt, Gutschrift oder Gutschein anbieten. Denn technisch müssten Sie künftig immer bei einer Gesamtbewertung auch erklären wie diese sich prozentual zusammensetzt. Den Hinweis müssten Sie überall einbinden. Und alleine schon dieser Anmerkungen dürfte den Vertrauensbonus wieder aufbrauchen.

  • Bewertungen per E-Mail: In 2018 gab es ein weiteres Urteil, in dem ein Onlinehändler versuchte nach einem Kauf eine Bewertung zu erhalten. Hierzu verschickte er E-Mails an die Käufer. Bei der Mail handelt es sich, laut dem Urteil um eine Werbemail, was grundlegend erstmal erlaubt ist. Das Problem war hier nur, dass der Kunde vorab dieser Mail nicht widersprechen konnte.

    Unsere Empfehlung: Wenn Sie diese Funktion verwenden wollen, weisen Sie explizit im Kaufabschluss darauf hin, dass der Kunde dieser Werbemail widersprechen kann. Lassen Sie diesen Hinweis unbedingt auch durch einen Anwalt prüfen, damit Sie das Abmahnrisiko minimieren. Und prüfen Sie vor allem, ob die Anmerkung auch auf allen Endgeräten gut sichtbar ist.

Wie an neue Bewertungen kommen?

Wie Sie bereits vorab gelesen haben, ist es nicht einfach an neue Bewertungen zu kommen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten Sie deswegen verschiedene Dinge einfach ausprobieren. Wichtig ist dabei immer der Grundsatz, dass jede Bewertung freiwillig und ohne Gegenleistung erfolgen sollte. Wir möchten Ihnen hier ein paar Ideen geben, wie das gelingen kann. Ob diese Vorschläge in dieser Form derzeit funktionieren sollten Sie aber immer vorab mit einem Anwalt besprechen.

  • Bewertungsplattformen nutzen: Beginnen Sie hier mit den kostenfreien Lösungen, sofern Sie noch nicht über ausreichend Verkäufe pro Monat verfügen. Hier finden Sie noch einen Beitrag dazu, ab wann sich die kostenpflichtige Bewertungsplattformen lohnen.
  • Bewertungsflyer in das Paket beilegen: Eine E-Mail dürfen Sie nicht ohne Weiteres schicken. Aber einen Flyer können Sie (bisher) jeder Bestellung beilegen. Nutzen Sie darum diese Möglichkeit und statten Ihre Pakete einfach mit einem ansprechenden Handzettel aus. Anhand verschiedener Designs können Sie anschließend messen, welcher der Flyer am meisten Bewertungen bringt.

    Unser Tipp: Verwenden Sie am besten verschiedene Designs, immer eins für einen festen Zeitraum. So können Sie anschließend messen, ob die Anzahl und der Prozentsatz der Bewertungen bei einem bestimmten Design gestiegen ist.

  • Bewertungshinweis auf dem Paket: Etwas aufwendiger ist es, die Hinweise gleich auf das Paket aufzubringen. Auch dies ist (noch) legitim. Wenn Sie vielleicht eh gerade planen neue Verpackungen zu ordern, denken Sie über ein Verpackungsdesign nach, mit denen Ihre Käufer an eine Bewertung erinnert werden.
  • Bewertungs-Remarketingkampagnen: Ebenfalls noch erlaubt sind Remarketingkampagnen über Google, Facebook oder Instagram, bei denen Sie Ihre Käufer einfach um eine Bewertung bitten. Hierzu benötigen Sie nur ausreichend Verkäufe in einem kurzen Zeitraum (sie sollten größer 1.000 in 7 Tagen sein). Anschließend können Sie sich über diesen Weg nochmal bei dem Käufer bedanken und ihn um eine Bewertung bitten.

Wir hoffen, unsere Ideen helfen Ihnen weiter eine geeignete Strategie zu finden, mit der Sie mehr Bewertungen in Ihrem Onlineshop erhalten.

Haben Sie noch Fragen dazu, posten Sie diese einfach in die Kommentare. Wollen Sie unser Wissen nutzen, um Ihr Onlinegeschäft voranzutreiben, dann setzen Sie sich einfach mit uns in Verbindung. Wir freuen uns auf ein erstes Gespräch mit Ihnen.