Referrer Spam als SEO Maßnahme? – So manipuliert man fremde Statistiken

Kennen Sie forex-ninjas.com? Nein? Ich bis vor wenigen Tagen auch nicht. Dabei handelt es sich um einen englisch sprachigen Online Devisenhändler. Ich selbst habe nur wenig mit Devisenhandel zutun, möchte dies aber auch in Zukunft nicht bei forex-ninjas.com machen. Nun stellt sich die Frage, warum ich auf die Idee gekommen bin, einen Artikel zu schreiben, welcher über einen Online Devisenhändler berichtet. Ganz einfach: seit Tagen häufen sich die Besuche von forex-ninjas.com in verschiedenen Google Analytics Statistiken. Mein erster Gedanke war, dass jemand meine Internetseite in diesem Portal aus welchem Grund auch immer verlinkt hat. Nach dem ich diese Seite besucht und keinen Link zu meiner Webseite gefunden habe, kam mir der Verdacht des Referrer Spams.

Was ist Referrer Spam?

Zuerst einmal: „Ein Referrer ist die Ursprungsinternetadresse, von der ein Besucher über einen Hyperlink zu einer Webseite gelangt. Viele Browser übertragen diese Informationen jedoch nicht, dies liegt zum Teil an der Funktion des privaten Modus.“ Zudem kann der Referrer durch unterschiedliche Methoden beliebig selbst gewählt werden und ist die Grundlage des Referrer Spams. Als Referrer Spam bezeichnet man den mehrfachen Aufruf einer Webseite mit einem speziellen Referrer. Diese Besuche werden nun in der Serverstatistik und in den möglicherweise vorhanden Statistik Tools wie Google Analytics gezählt.

Auswirkungen und Nachteile durch Referrer Spam.

Durch diese Aufrufe meiner Webseite wird unnötiger Traffic verursacht und ein paar unnötige Zeilen in meinem AccessLog gespeichert. Diese Nachteile sind für mich nur trivial, was mich allerdings sehr stört sind nun unqualifizierte Einträge in der Google Analytics Statistik. Durch diese Besuche mit einer Absprungrate von 100% und 0:00 Minuten Verweildauer wird die Auswertung verfälscht. Je mehr von diesen Besuchen gezählt werden desto weniger Aussagekräftig ist die Statistik.

Referrer Spam mittels Filter in Google Analytics aussperren.

Einen Filter für diese Referrer in Google Analytics zu erstellen geht fix und wird auch erklärt. Größter Nachteil ist, dass die Filter nur auf neu erhobene Daten greifen und keinen Einfluss auf archivierte Daten haben. Diese Besuche werden in Zukunft nicht mehr erfasst aber ich muss mit den bisherigen leben.

Referrer Spam als SEO Maßnahme

Nach Einsatz des Google Analytics Filters, habe ich mir selbst die Frage gestellt: „Warum und was bringt Referrer Spam?“. Dazu habe ich Informationen im Internet gefunden, dass diese Methode auf eine Verbesserung des Rankings in Suchmaschinen abzielt. Dabei wurde über die Indizierung von Webstatistiken von Webcrawlern gesprochen; dies ist allerdings nicht mehr zeitgemäß.

Der einzige Vorteil, den ich persönlich sehe ist, dass Besucher zur Überprüfung der verweisenden Seite Traffic erzeugen. Bei themenrelevanten Webseiten mach dies vielleicht sogar Sinn. Die Zielgruppe dieser Methode ist stark begrenzt, da nur Benutzer von Statistiktools die Referrer zu Gesicht bekommen. Der Aufwand für ein paar dieser Besucher wird nicht im Verhältnis zum Nutzen stehen.

Gibt es einen wirklichen Sinn von Referrer Spam, den ich bisher nicht in Betracht gezogen habe?

Diese Artikel ist ein Gastbeitrag von Marcus Franke