Social Media und Online Shops – eine gute Kombination?

Junge Leute, die nach 1980 geboren wurden, werden heutzutage oft als “digital natives” bezeichnet. Dieser – nicht ganz unumstrittene – Begriff beschreibt eine Generation, die mit den technischen Neuerungen und deren rasanten Veränderungen schon von Kleinauf aufgewachsen sind. Ihnen wird darum eine “andere Denke” nachgesagt – darum müssen andere Wege beschritten werden, um diese digitalen Eingeborenen zu erreichen. Social Media ist einer davon.

Was heißt Social Media?

Auf den ersten Blick scheint diese Frage unnötig zu sein. Wenn man jedoch mit Social Media arbeiten möchte, sollte man sich als erstes bewusst machen, welche Möglichkeiten und Optionen damit verknüpft sind – aber auch, welche Pflichten und Erwartungen hier auf einen zukommen.

Social Media lassen sich demnach ganz grob in zwei Kategorien einteilen: Zum einen in jene Kanäle, die vor allem das Ziel der Kommunikation haben. Zum anderen gibt es jene, die zwar auch kommunikativ genutzt werden können, aber verstärkt auf die von Nutzern generierten Inhalte bauen.

Und gerade dieses interaktive Mitgestalten von Content ist das interessante, aber auch schwierige an Social Media. Wer sich als Unternehmen darauf einlassen möchte, der muss wohlüberlegt handeln und schnell reagieren können. Nichts wird im digitalen Zeitalter stärker abgestraft als eine träge Betreuung der Social Media Kanäle.

Statistik welche Social Media Plattform für Unternehmen am wichtigsten

Quelle: statista.com

Die unterschiedlichen Social Media Plattformen

Während soziale Medien, die auf die “bloße” Kommunikation ausgerichtet sind – bestes Beispiel dafür: WhatsApp – zwar auch von Unternehmen genutzt werden, hier aber viel mit ChatBots gearbeitet wird, müssen jene Kanäle mit User Generated Content differenzierter betrachtet werden. Was zeichnet die unterschiedlichen Plattformen in diesem Bereich also aus? Wir haben einen Blick auf die wichtigsten fünf geworfen, neben denen es aber natürlich noch unzählige andere gibt.

Der Riese: Facebook

In Deutschland ist Facebook noch immer unschlagbar in Sachen Reichweite: Knapp 26 Millionen Deutsche jeden Alters nutzen die Plattform täglich, um Neuigkeiten zu erfahren, Informationen auszutauschen und mit Freunden und Bekannten in Kontakt zu bleiben. Das Netzwerk wird dabei halb privat, aber auch halb professionell genutzt. 55% befragte Marketingverantwortliche, die für weltweit agierende Unternehmen arbeiteten, gaben Facebook als wichtigste Social Media Plattform an.

Und tatsächlich: ob Multimilliarden-Dollar-Konzerne oder der kleine Florist um die Ecke – eine Facebook-Seite kann jeder angemeldete User anlegen und pflegen. Vorteile der Plattform sind eindeutig die regionale Kennzeichnung und auch die vielfältigen Content-Optionen: Text, Bilder, Videos, Gifs, Links – oder eine bunte Mischung daraus. Inzwischen steigt der Altersdurchschnitt hier auch signifikant an: User im Alter von 45+ Jahren sind keine Seltenheit mehr.

Microblogging: Twitter

140 Zeichen – das ist alles, was es hier gibt. Wer auf diesem Kanal aktiv sein will, sollte kurz und prägnant, am besten pointiert das verschriftlichen können, was ihm auf der Seele brennt. Und genau das wird von den Usern geschätzt: Kein Geschwafel, sondern Informationen. Nicht nur Unternehmen bedienen sich darum dieser Plattform – auch Journalisten, Prominente und Politiker schätzen das sogenannte Microblogging.

Man sollte hier übrigens nicht ausschließlich Produktneuheiten oder den RSS-Feed teilen! Denn Twitter ist ein Generator für den inhaltlichen Austausch zu verschiedenen Themen. Der mögliche Content dazu besteht aus Text, Bildern, GIFs und Links. Damit sich Gleichgesinnte finden, arbeitet man außerdem mit Hashtags. Wer diese nicht sinnvoll nutzt, geht im Getümmel der Plattform unter. Für Unternehmen macht der Reiz der Plattform übrigens die erweiterte Service-Funktion aus. Bei Fragen – einfach das Unternehmen per Twitter anschreiben!

Bewegtbild für Digital Natives: YouTube

Ob nun eine Hilfe beim Zusammenbauen des IKEA-Möbels oder aber ein Tipp, wie man am besten die Mikrowelle reinigt: YouTube ist das Internet-Lexikon in bewegten Bildern schlechthin. Nach Google nimmt diese Plattform den 2. Platz im Ranking der Suchmaschinen ein. Über 90% der Jugendlichen, aber auch noch ca. 70% der User bis 44 Jahre nutzen die Plattform nahezu täglich. Darum sollte Video-Marketing bei einer Social Media Strategie nicht vergessen werden.

Optionen gibt es viele: Tests, Produktvorstellungen, Inspirationen, Anleitungen und Tipps. Das alles sollte jedoch möglichst hochwertig produziert sein. Inzwischen sind auch die allgemeinen technischen Voraussetzungen dafür geschaffen, mit wenig Kostenaufwand und ohne Profi-Equipment gute Ergebnisse zu erzielen. Der entscheidende Faktor hier ist jedoch die Zeit, denn für ein gutes Video muss davon einiges investiert werden.

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte: Instagram

Da der Altersdurchschnitt auf Facebook in den letzten Jahren gestiegen ist, sind viele jüngere User zu Instagram gewechselt. In Zahlen heißt das: Von 9,8 Millionen deutschen Accounts sind etwa 83% der Instagrammer jünger als 35 Jahre. Dementsprechend ist der produzierbare Content hier immer vielseitiger geworden: Von Bild und Text, über Video bis hin zu Live-Übertragungen ist das Netzwerk inzwischen sehr breit aufgestellt. Die jüngste Neuerung – kleine Videoaufnahmen mit einer Maximal-Länge von 10 Sekunden, die sich nach 24 Stunden automatisch löschen – brachte nochmals viel Zulauf.

Gearbeitet wird hier ebenfalls mit Hashtags, welche auch unbedingt genutzt werden sollten. Genauso muss die ganz eigene Ästhetik auf Instagram beachtet werden. Die Fotos sollten also möglichst hochwertig aussehen. Die Insta-Stories hingegen dürfen den Charme der verwackelten Realität haben – hier spielt “das echte Leben”. Für Unternehmen eine interessante Variante einen Einblick hinter die Kulissen zu gewähren. Besonders geeignete Themen sind Interior, Mode, Beauty und Food – kurz: Lifestyle.

Noch mehr Bilder: Pinterest

Der größte Pool für Inspiration ist wohl Pinterest. Das Konzept dieses Instruments ist anders: Hier werden aus dem schier endlosen Fundus von Pins – Fotos zu allen möglichen Themen, im Idealfall mit Quellenangaben – eigene thematisch sortierte Pinnwände erstellt. Dabei sind die beliebtesten Themen DIY, Mode, Interior, Food, Handwerk, aber auch Reisen.

Ein Austausch ist mittels Kommentaren möglich, aber tatsächlich geht es hier doch eher um eigene Projekte. Für Unternehmen kann dieses soziale Netzwerk sehr interessant werden, wenn es beispielsweise die eigenen Produkte pinnt oder auch an anderer Stelle kreierten Content hier weiter teilt. Die Zielgruppe – hauptsächlich weiblich – wird sich diese Angebote ganz schnell selbst heraussuchen. Aufgabe des Unternehmens ist lediglich die hochwertige Inszenierung.

Statistik beliebteste Social Media nach Branchen in Deutschland

Quelle: statista.com

Online Shops und Social Media – geht das?

Während sich der Nutzen eines Social Media Auftritts für Marken und Unternehmen recht schnell erschließt, fragt mancher sich vielleicht, ob auch ein Online Shop diese Form des Marketings für sich nutzen kann. Die Antwort lautet ganz klar: Auf jeden Fall!

Denn auch ein Online Shop kann sich so als eine Art Marke etablieren. Der geteilte und kreierte Content schafft Berührungspunkte und Erinnerungen bei den Kunden. Dies eignet sich besonders bei emotionalen Produkten wie Mode, Interieur oder auch Food. Shops aus diesen Sparten können auf Social Media Kanälen wie Facebook und Instagram gezielt werben.

Außerdem wächst durch die direkten Einblicke und die unmittelbare Erreichbarkeit, die ein solcher Kanal bietet, ein großes Vertrauensverhältnis zwischen Shop und Kunden. Man wird Ansprechpartner Nummer eins für das Themengebiet des Shops. Dieses Potential sollte genutzt werden!

Quellen

www.wikipedia.org/wiki/Social_Media_Marketing
www.statista.com/wichtigste-social-media-plattformen-fuer-marketingverantwortliche/
www.seokratie.de/social-media-netzwerke/
www.salesforce.com/de/blog/
www.fuer-gruender.de/social-media-marketing/
www.marketinginwestfalen.de/blog/social-media-marketing-zielgruppen
www.statista.com/nutzung-von-social-media-durch-deutsche-unternehmen-nach-branchen/