Zahlungsmethoden im E-Commerce

Der E-Commerce in Deutschland und in aller Welt wächst jedes Jahr scheinbar unaufhaltsam. Allein in Deutschland lagen wir 2018 schon bei ca. 53,3 Mrd. Euro Umsatz nur im B2C Handel. Dieser Boom wird voraussichtlich auch in den nächsten Jahren anhalten – schließlich ist es immer einfacher geworden im Internet zu kaufen.

Aufgrund der Entwicklungen im Mobiltelefon- und Telekommunikationsmarkt können wir heute gemütlich orts- und zeitunabhängig mit unseren Smartphones Neues online bestellen. Die Zeiten an dem ausschließlich am PC bestellt wurde sind vorbei. Dieser Trend hat auch bei den Zahlungsmethoden starken Einfluss.

Mobiles Shopping

Vor gut 10 Jahren hat die Branche angefangen auf den neuen Hype des mobilen Internets zu reagieren. Im ersten Schritt wurden die Webseite “responsive”, also für das Mobiltelefon nutzbar gemacht. In dieser Zeit ging es allerding nur erst einmal darum, den Inhalt zu anschaulich zu präsentieren – der Kunden sollte dann später auf dem PC bestellen.

Mitte 2015 meldete Google dann mehr mobile Suchanfragen als von PCs. Seitdem steigen parallel die Bestellungen und damit die Umsätze Jahr für Jahr. Es wird nicht mehr lange dauern bis die Umsätze von Mobilgeräten den von Desktop PCs überflügeln.

Verteilung der Zahlungsarten in Deutschland

Die traditionellen Zahlungsmethoden Vorkasse und Nachnahme gehören technisch zum alten Eisen. Die Rechnung, der Liebling der Deutschen ist allerdings immer noch sehr verbreitet. Paypal galt lange Zeit als die Zahlungsmethode im Internet. Durch die rasante Entwicklung bei EBay, konnte Paypal schnell einen große Bekanntheit erlangen. Eine Statistik aus dem Jahr 2017 zeigt die Übersicht der einzelnen Methoden.

Quelle: Deutsche Bank

Neue Zahlungsarten für das veränderte Nutzungsverhalten

In den letzten Jahren hat sich viel getan im Bereich Mobile Payment. Die großen Tech Konzerne haben jeweils ihr eigenen Zahlungsanbieter an den Start gebracht. Google ist mit GooglePay im kontaktlosen Zahlungsverkehr durch die Android Telefone weit vorn. Auch Apple Pay setzt sich in Deutschland immer mehr durch. Beide Zahlungsanbieter haben bisher kaum Verbreitung im E-Commerce selbst. Die Ursachen dafür werden wir später genauer erläutern.

Der Dritte im Bunde – Amazon – holt mit AmazonPay stark auf den Marktführer PayPal auf. Alle haben eines gemeinsam:

Es ist sehr leicht mit dem Handy oder Tablet zu bezahlen.

Und genau an dieser Stelle liegt die Ursache des Erfolgs der neuen Zahlungsmethoden.

Ein Klick statt ewiges Ausfüllen

Wer mit dem Handy im Internet bestellt erwartet heute einen einfachen Checkout. Die Übermittlung der Rechnungs- und Lieferdaten soll möglichst unkompliziert sein.

Mit PaypalExpress und AmazonPay haben diese beiden Anbieter eine Möglichkeit geschaffen mit nur wenigen Klicks zu bestellen. Habe ich einen Account, brauche ich mich nur einloggen und kann so den Einkauf in Rekordzeit abschließen. Das Ausfüllen von Formularen an der Kasse entfällt damit. Damit wurde in meinen Augen eine revolutionäre Veränderung für den Mobile E-Commerce geschaffen.

Google und Apple haben auf diesem Gebiet noch keine große Verbreitung und die mögliche Nutzung in Deutschland ist stark begrenzt. Momentan unterstützen diese beiden kaum die Integration in Standard Shopsysteme wie Shopware.

Viel hilft viel

Je mehr unterschiedliche Zahlungsmethoden Sie dem Kunden an der Kasse zur Verfügung stellen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit das genau die Richtige dabei ist. Jeder hat seine Standard- oder Lieblings-Zahlungsmethode.

Ist diese nicht verfügbar muss sich der Kunden entscheiden, woanders zu kaufen oder eine andere Methode zu nutzen. Hierbei geht nicht nur um die Zahlungsmethoden für mobile Käufer, sondern auch um spezielle Lösung für für den Rest.

Ein Beispiel ist die Sofortüberweisungen von Klarna, ein Dienst um eine Überweisung automatisiert zu tätigen. Die Nutzung und Verbreitung spricht für sich, auch wenn ich selbst den Bedarf dafür nicht verstehen kann.

Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass ein Angebot an mehr Zahlungsmethoden die Wahrscheinlichkeit eines Kaufabbruchs verringert.

Payment Provider

Möchten Sie viele Zahlungsmethoden anbieten, müssen Sie bei jedem Zahlungsanbieter Kunde werden. Payment Provider helfen Ihnen in diesem Fall die Verwaltung der einzelnen Dienste zu bewerkstelligen.

Die Leistung der Payment Provider ist eine große Menge an Zahlungsmethoden über nur einen Anbieter abzuwickeln. Damit können weitere Methoden eingeführt werden, ohne sich immer direkt mit dem Zahlungsanbieter auseinander zu setzen. Die bekanntesten Vertreter sind Heidelpay, Klarna und PayOne.

Übersicht von Zahlungsmethoden

  • Vorkasse / Überweisung
  • Rechnung
  • Lastschrift
  • Finanzierung
  • Paypal
    • Paypal Express
    • Paypal Rechnungskauf
    • Paypal Kreditkartenzahlung
    • Paypal Finanzierung
  • AmazonPay
  • Kreditkarte
  • Nachnahme
  • Sofort.de
  • AliPay
  • ApplePay
  • GooglePay

Integration in Shopware

In den letzten Jahren haben die Zahlungsanbieter enorm nachgelegt was die Integration ihrer Services mittels eines Plugins für Shopware angeht. Eine Übersicht der zur Verfügung stehenden Plugins gibt es hier: Shopware Zahlungsmethoden Plugins

Wie ich bereits erwähnt habe, sind GooglePay und ApplePay nur auf ihren Systemen erfolgreich. Den Schritt zum ernstzunehmenden E-Commerce Zahlungsanbieter in Deutschland ist noch keinem der beiden gelungen. Einer der Gründe ist, dass bisher die Einbindung der Diensten für Shopware nicht wirklich möglich ist.

Allein Apple Pay ist über den amerikanischen Payment Provider Stripe zu integrieren.

Quelle:
https://www.bundesbank.de/resource/blob/634056/8e22ddcd69de76ff40078b31119704db/mL/zahlungsverhalten-in-deutschland-2017-data.pdf