Warum man sich im Web nicht zu sehr loben sollte

Anfang Oktober bekam Helmut Hoffer von Ankershoffen die Macht des Webs zu spüren. Von Ankershoffen war bis dahin einer der beiden Geschäftsführer eines IT Unternehmens, welches den Tablet PC, WeTab, Ende September auf den deutschen Markt brachten. Um den Verkauf des Gerätes anzukurbeln, publizierte Helmut Hoffer von Ankershoffen zwei positive Kritiken auf Amazon.de.

Dass solche Promotionaktionen im Web nicht auf das Feedback der Webnutzer stießen, bekam Helmut Hoffer von Ankershoffen prompt zu spüren. Ein Blogger dem die positiven Kritiken zu dem Pad besonders auffielen, begann damit zu recherchieren, wer sich hinter den beiden Rezensenten verbarg. Die Antwort befand sich nur wenige Mausklicks entfernt und verwies auf von Ankershoffen. Als Konsequenz trat Helmut Hoffer von Ankershoffen nach Aufdeckung seiner vermeintlich gutgemeinten PR-Aktion als Geschäftsführer zurück.

Der Fall von Helmut Hoffer von Ankershoffen ist allerdings nur einer von vielen Fällen, bei denen Unternehmen versuchen, ihre eigenen Produkte in ein positives Licht zurücken. Wer sich zum Beispiel die Kritiken auf Amazon.de genauer durchliest, wird immer wieder auf positive Kritiken stoßen, die sich fernab von der allgemeinen Meinung bewegen. Diese Kritiken werden von freien Schreiberlingen gegen einen kleinen Obolus verfasst und anschließend gepostet, um den Verkauf der Produkte anzukurbeln. Ein Großteil der Kritiker hielt dabei die jeweiligen Produkte noch nicht einmal in den eigenen Händen.

Mittel- und Langfristig werden sich solche Methoden im Netz aber nicht mehr durchsetzen können. Wie im Fall von Ankershoffen, besteht bei solchen Aktionen immer die Gefahr, diese werden aufgedeckt. Die anschließende Schadensbegrenzung kostet in den meisten Fällen ein Vielfaches von dem, was die eigentliche Aktion einbrachte.

Quellen: spiegel.de, big-screen.de

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