AdWords Shopping Kampagne mit Werbekostenzuschuss

Wenn Sie als Onlinehändler bereits seit längerem tätig sind, werden sie bestimmt schon einmal etwas von einem Werbekostenzuschuss – kurz WKZ – gehört haben. In diesem Beitrag erkläre ich Ihnen, wie Sie eine AdWords Shopping Kampagne mit Hilfe eines Werbekostenzuschusses aufbauen und die Ergebnisse messen können. Doch vorher erst einmal eine kurze Erklärung zum WKZ – für all diejenigen, die nicht wissen was ein Werbekostenzuschuss ist.

Was ist der Werbekostenzuschuss?

Viele große Unternehmen unterstützen Unternehmer finanziell, wenn diese erfolgreich ihre Produkte oder Dienstleistungen verkaufen. Diese Unterstützung kann auch in finanzieller Form stattfinden, wobei man dann von einem Werbekostenzuschuss spricht.

Das Ganze funktioniert wie folgt: Unternehmen A verkauft die Produkte von Unternehmen B erfolgreich. Unternehmen A möchte deswegen eine Werbekampagne starten, in der er für sich selbst mit Hilfe der Produkte des Unternehmen B wirbt. Um die Kosten für die Werbung zu senken, fragt er beim Unternehmen B nach einem finanziellen Zuschuss, einem WKZ.

Das Unternehmen B prüft jetzt, ob und in welcher Höhe es einen Werbekostenzuschuss geben kann. In den meisten größeren Unternehmen gibt es dafür ein festes Jahresbudget, welches von den jeweiligen Vertriebspartner, beispielsweise Unternehmen A, angefordert werden kann.

Allerdings möchte Unternehmen B natürlich auch, dass von ihren Produkten mehr verkauft werden. Deswegen wägt Unternehmen B zusätzlich ab, wie absatzfördernd die Werbekampagne von Unternehmen A für die eigenen Produkte sein könnten. Und genau hier greift eine gezielte AdWords Shopping Kampagne.

Warum ist eine Shopping Kampagne mit Werbekostenzuschuss sinnvoll?

Ich hatte im vorherigen Bereich bereits erwähnt, dass die meisten Unternehmen vorab prüfen, wie sinnvoll die Werbemaßnahme des Unternehmers für die eigenen Produkte ist. Dies sollten Sie beachten, wenn Sie eine Werbemaßnahme planen.

Die erste Frage, die Sie sich deswegen stellen sollten, ist: Hilft die Werbekampagne nur meinem Unternehmen? Oder: Wie muss ich die Werbekampagne gestalten, sodass beide davon profitieren? Die Antwort ist bei Onlinehändler sehr einfach: Eine Werbekampagne lohnt sich erst dann für beide Unternehmen, wenn Produkte des Unternehmens B durch das Unternehmen A verkauft werden.

Bei einer funktionierenden Google Shopping Kampagne tritt genau diese zu. Es werden Produkte des Unternehmen B mit Hilfe des Werbekostenzuschusses verkauft. Das Unternehmen A profitiert ebenfalls davon, da es mit Hilfe des Werbekostenzuschuss Umsätze macht und gleichzeitig neue Kundenverbindungen erhält.

Wichtiger Hinweis: Viele Unternehmen, wie das Unternehmen B, wollen in erster Linie, dass der Werbekostenzuschuss nicht sinnlos verbrannt wird. Sie wollen Ergebnisse in Form von Mehrverkäufen sehen. Dabei spielt es im ersten Schritt keine Rolle ob der Return of Invest stimmt, also ein Gewinn erzielt wird. Viele Unternehmen sehen den Werbekostenzuschuss deswegen auch als Markenbildungsmaßnahme für ihre Produkte.

Vorbereitung der WKZ Shopping Kampagne

Als Basis für diese Shopping Kampagne braucht man natürlich einen bereits funktionierenden Shopping Datenfeed und am Besten zusätzlich eine funktionierende Shoppingkampagne.

Zusätzlich benötigen Sie die Zusage des Unternehmens, dessen Produkte sie bewerben möchten, sowie die Höhe des Werbekostenzuschusses.

Google Shopping Feed anpassen

Je nachdem, wie viel Produkte Sie von dem jeweiligen Unternehmen bewerben möchten, benötigen Sie noch ein paar Anpassungen in Ihrem Shopping Datenfeed.

Benutzerdefinierte WKZ Label

Alle Produkte eines Unternehmens bewerben

Möchten Sie alle Produkte eines Unternehmen bewerben, dann prüfen Sie als Erstes, ob in Ihrem Shoppingfeed bereits das Unternehmen im Bereich “Marke” hinterlegt ist. Ist dies der Fall können Sie bereits mit diesen Daten arbeiten.

Sollte das Unternehmen noch nicht als Marke auftauchen, dann füllen Sie den Bereich “Marke” mit dem Namen des Unternehmens aus. Achten Sie dabei darauf, dass die Marke auch wirklich nur den Produkten zugeordnet sind, die das Unternehmen auch verkauft.

Spezielle Produkte eines Unternehmens bewerben

Wollen Sie nur eine spezielle Auswahl an Produkten eines Unternehmens bewerben, dann empfehle ich Ihnen hierzu ein benutzerdefiniertes Label in Ihrem Datenfeed hinzuzufügen. Dieses Label füllen Sie aus mit dem Begriff WKZ.

Können Sie Ihrem Datenfeed kein benutzerdefiniertes Label hinzufügen, notieren Sie sich alle Artikel IDs der Produkte die Sie bewerben möchten. Bei den Artikel IDs handelt es sich meistens um die Artikelnummern, welche Sie oder Ihre Warenwirtschaft den angebotenen Produkten zugeordnet hat.

Kontrolle ob Verkäufe gemessen werden

Zum Schluss prüfen Sie noch einmal, ob wirklich die echten Verkäufe durch Ihre bestehende AdWords Shopping Kampagne gemessen werden.

Vergleichen Sie als Erstes die Daten in Google Analytics mit den Daten aus Ihrer Warenwirtschaft. Die Anzahl und der Wert der Verkäufe sollte in Analytics ungefähr gleich sein. Wenn er trotzdem um maximal 10 Prozent zugunsten der Warenwirtschaft abweicht, passt alles.

Umsätze aus Analytics

Interessante Info: Hat ein Nutzer Javascript in seinem Browser deaktiviert, kann für diesen Nutzer in Analytics auch keine Conversion und keine Umsätze erfasst werden. Da rund 10% aller Nutzer im Internet mit deaktiviertem Javasript unterwegs sind, erhält man hier in Google Analytics eine Abweichung zu den tatsächlichen Umsätzen und Verkäufen.

Im Nächsten Schritt vergleichen Sie die Anzahl der Conversion und Umsätze für den Kanal Google CPC in Google Analytics mit den Werten in Google AdWords. Diese Werte sollten übereinstimmen.

Wenn alles in Ordnung ist, können Sie die WKZ Google Shopping Kampagne einrichten.

Conversion Tracking in AdWords

WKZ Kampagne einrichten und optimieren

Eine WKZ Kampagne ist eine AdWords Shopping Kampagne bei der nur die Produkte des Unternehmen beworben werden, für die Sie auch einen Werbekostenzuschuss erhalten.

Anlegen der WKZ Kampagne

Erstellen Sie eine neue Shoppingkampagne. Richten Sie diese Kampagne auf das Land aus, auf welche der Datenfeed hinweist. Geben Sie der Kampagne die Priorität “Hoch”.

Weisen Sie der Kampagne anschließend ein Startdatum und ein Enddatum zu. Dies wird meistens mit dem Unternehmen vereinbart, welche auch den Werbekostenzuschuss zur Verfügung stellen.

Einstellung WKZ Kampagne

Zum Schluss legen Sie ein Tagesbudget fest. Hierzu teilen Sie die Kosten für einen Monat durch 30,4. Damit gewährleisten Sie dass Sie nicht mehr ausgeben, als der vereinbarte Werbekostenzuschuss. Hier 3 Beispiele dazu:

  • Kampagne 1 – Dauer 14 Tage – Budget 2.000 Euro: Tagesbudget = 2.000 Euro / 15,2 = 132 €
  • Kampagne 2 – Dauer 1 Monat – Budget 2.000 Euro: Tagesbudget = 2.000 Euro / 30,4 = 66 €
  • Kampagne 3 – Dauer 2 Monate – Budget 2.000 Euro: Tagesbudget = 2.000 Euro / 60,8 = 33 €

Als Nächstes legen Sie eine Anzeigengruppe fest. In diese holen Sie sich alle Produkte des Unternehmens, welche Sie bewerben möchten. Haben Sie ein benutzerdefiniertes Label angelegt, wählen Sie dieses aus. Haben Sie nur die Produkte IDs, dann fügen Sie diese über das Bulk-Verfahren ein.

WICHTIG: Schließen Sie alle anderen Produkte aus der Kampagne aus. Ansonsten bewerben Sie alle Produkte aus Ihrem Datenfeed.
Zum Schluss vergeben Sie noch einen maximalen Klickpreis, den Sie bereit sind zu bieten. Ich empfehle hier immer mit einem geringen zu starten und diesen erst langsam für die Bereiche zu erhöhen, bei denen man auch Verkäufe erzielt.

WKZ Kampagne optimieren

Einen Tag nachdem Sie die Kampagne gestartet haben, schauen Sie nach, ob diese auch Impressionen erzeugt. Damit wissen Sie, dass die Anzeigen auch ordentlich ausgeliefert werden.

Je nach Budget (aber spätestens nach einer Woche) prüfen Sie die Suchbegriffe der Kampagne, mit der ihre Anzeigen angeklickt wurden. Wenn Sie hier Suchbegriffe sehen, die definitiv nichts mit den Produkten zu tun haben, schließen Sie diese konsequent aus.

Ausgeschlossene Suchbegriffe in Google Shopping

Mein Beispiel aus der Praxis: WIr hatten für einen Kunden eine Kampagne gestartet, bei der Lampen verkauft werden sollten. Ein Produkt hatte dabei die Bezeichnung “GTA”. Die Produkte wurden deswegen auch bei Begriffen wie “GTA 4” oder “GTA für Playstation” angezeigt. Da dieses “GTA” aber ein Spiel ist und keine Lampe, schlossen wir die Begriffe aus, die eindeutig auf das Spiel hinwiesen.

Schauen Sie sich danach die Suchbegriffe an, die Kosten verursachten, aber keine Verkäufe. Schließen Sie auch diese Keywords aus, wenn Sie eine bestimmte Kostengrenze überschritten haben.

Praxistipp: Ich empfehle hier bei einem durchschnittlichen Klickpreis von 20 Cent eine Kostenobergrenze pro Suchbegriff von 10 Euro. Diese Werte sind aber je nach Branche sehr unterschiedlich.

Auswerten der WKZ Kampagne

Läuft alles und die Kampagne erzielt Verkäufe, können Sie diese anschließend noch auswerten. Hierbei sollten Sie sich vor allem die Anzahl der Verkäufe ansehen, welche die Kampagne erzielt hat.

Berücksichtigen Sie dabei immer, dass es bei einem Werbekostenzuschuss dem Unternehmen B wichtig ist, dass die Produkte im Markt platziert werden. Wenn Sie es also schaffen, mit der Kampagne nachweisbare Verkäufe zu erzielen, werden Sie mit ihr auf offene Ohren stoßen.

Kosten Nutzen Spalte in AdWords

Die einfachste Möglichkeit, die Kampagne auszuwerten ist deswegen mit Hilfe von AdWords. Hier laufen bereits alle wichtigen Daten zusammen. Geizen Sie dabei nicht mit Informationen, sondern zeigen Sie dem Vertreter des Unternehmen ruhig die Zahlen. Glauben Sie mir, er wird begeistert sein wenn Sie nachweisen können, dass für den Werbekostenzuschuss auch Verkäufe erreicht wurden.

Holen Sie sich zum Schluss ein Feedback ab und handeln Sie sofort einen neuen WKZ für die Kampagne aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie einen weiteren Zuschuss erhalten, wird gut sein.

Ob Sie die Kampagne anschließend beibehalten, hängt eigentlich nur von einem Faktor ab: Rechnet sich die Kampagne für Sie, auch wenn Sie keinen Werbekostenzuschuss erhalten? Ist dies der Fall, dann betreiben Sie die Kampagne weiter. Rechnet sich die Kampagne für Sie nicht dann pausieren Sie diese, wenn Sie keinen weiteren Zuschuss erhalten.