Was kostet ein Onlineshop?

Im Kundengespräch kommt immer wieder die Frage: Was kostet so ein Onlineshop. Diese Frage ist nicht pauschal zu beantworten. Frage ich bereits etablierte Online Händler kommt schnell der Vergleich mit dem herkömmlichen Ladengeschäft. Auf den ersten Blick kann so ein Onlineshop doch nicht viel Kosten. Angebote von Schlüsselfertigen Onlineshops ab 9,95 trügen das Bild über die tatsächlichen Kosten. Es geht nicht um eine absolute Zahl um Beispielsweise Agenturen zu vergleichen oder einen Marktüblichen Preis zu definieren, es geht mehr darum auf die verschiedenen Kosten hinzuweisen.

Aufteilung der Kosten eines Onlineshops

Die Kosten teile ich nachfolgend in die 3 Kategorien einmalig, kontinuierlich und folgend ein. Nicht jeder Kostenfaktor wird Sie sofort treffen aber in einer gesamtheitlichen Kostenanalyse sind alle Kosten der 3 Bereiche zu kalkulieren. Für jeden Onlineshop entstehen andere Kosten. Ich definiere entstehende Arbeit als Kosten da Sie selbst als Kostenfaktor aufgenommen werden müssen.

Einmalige Kosten

Diese Kosten kommen einmalig oder in großen Abständen auf Sie zu. Meist entstehen diese Kosten am Anfang eines Onlineshops oder bei der Erweiterung. So können auch einmalige Kosten in kontinuierliche Kosten umgeschichtet werden.

Onlineshop Einrichtung

Egal welches System sie nutzen, Mietshop, Fertigsysteme wie Shopware oder die Eigenentwicklung. Die Kosten für Installation und Einrichtung für Kommunikation, Bankdaten, Widerrufbelehrung, etc werden Ihnen nicht erspart bleiben.

Design

Jeder Onlineshop hat sein eigenes Erscheinungsbild. Angefangen von Logo bis hin zur individuellen Anpassungen an Zielgruppe und Altersgruppen können für diese Leistungen Kosten anfallen.

Lizenzkosten

Nicht jede Variante eines Onlineshops ist Kostenlos. Die größten Onlineshop System bietet mittlerweile eine kostenlose Version an. Jedoch können für zusätzliche Module oder Plugins dennoch Kosten entstehen.

Sortiment und Produkttexte

Am Anfang eines Onlineshops müssen Produkte eingepflegt werden. Heute reicht es leider nicht mehr nur die Herstellerdaten zu übernehmen. Die Konkurrenz ist einen Mausklick entfernt. Überzeugen Sie Ihre Kunden mit Mehrwerten in Form von Inhalten und Anwendungsbeispielen aufgewertet mit Bildern Videos und Anleitungen. Fügen Sie Ihre Produkte zu sinnvollen Kategorien zusammen welche wider mit Inhalten gefüllt werden können.

Rechtliche Texte

Kosten für AGB, Widerrufbelehrung, Datenschutz, Impressum, Anwaltsprüfung entstehen meist zu Beginn des neuen Onlineshops. Wer im Internet Geld verdienen möchte sollte an dieser Stelle nicht sparen.

SSL Zertifikat

Für eine sichere Übermittlung von Kundendaten ist eine gesicherte Verbindung notwendig. Mit einem SSL Zertifikat und der richtigen Einbindung kann über eine verschlüsselte Leitung kommuniziert werden.

Kontinuierliche Kosten

Nach dem ersten großen Kostenblock ist der Onlineshop fertig und kann Geld verdienen. Ab jetzt kommen wiederkehrende Kosten auf sie zu. Haben Sie im Vorfeld einen genauen Blick auf diese Zahlen um die Wirtschaftlichkeit auch über Monate hinweg zu gewährleisten. In den Folgenden Punkte kommen versteckte Arbeiten zu Tage.

(Online) Marketing

Leider sind die Zeiten vorbei in dem die bloße Existenz eines Onlineshops zu Verkäufen geführt hat. Die Fülle an Onlineshops wächst ständig und nur die Onlineshops die in den Fokus des Besuchers gelangen haben die Chance auf einen Verkauf. Das Thema Suchmaschinen Optimierung (SEO) wird daher oft diskutiert. SEO ist kein Option die einfach gebucht werden kann und dann läuft der Onlineshop. Online Marketing hat sich in den letzten Jahren in viele verschiedene Disziplinen verteilt und muss für jeden Onlineshop einzeln hinsichtlich auf Effizienz betrachtet werden. Eines ist klar, nur mit kontinuierlichem Einsatz ist etwas langfristig zu erreichen.

Server und Hardware Kosten

Für den Betrieb eines Onlineshops fallen jeden Monat Kosten an ähnlich der Raummiete eines Ladens.

Produktpflege und Preispflege

Sie verkaufen Waren und ihre Bestände im Onlineshop neigen sich dem Ende. Bei jedem Wareneingang ist der Bestand des Lagers im Onlineshop abzugleichen.
Viele kleinere Online Händler umgehen diese Arbeit indem nur auf nicht mehr lieferbare Artikel eingegangen wird. Solche Produkte werden langfristig aus dem Sortiment genommen. Wer Saison Waren wie Mode, Schuhe und Co verkauft wird kontinuierlich die angebotenen Artikel überprüfen und gegebenenfalls herausnehmenn müssen. In manchen Branchen werden täglich hunderte Preise geändert. Diese Aufwand um Ihr Portfolio mit allen Daten aktuell zu halten frisst in Zukunft einen Teil Ihrer täglichen Arbeitszeit.

Lager und Versandkosten

Jedes Produkt was Sie im Shop verkaufen muss auch versendet werden. Egal ob nun in eigener Arbeit, mit Angestellten oder mit einem Dienstleister, es entstehen Kosten. Die Tücke dahinter sind sogenannte Schwellenwerte. Bis zu einem bestimmten Volumen ist Ihre bisheriges System hoch profitabel. Überschreiten Sie diese Schwelle entstehen neue Kosten durch neue Mitarbeiter, Lagerplatz oder veränderte Konditionen in jeglicher Hinsicht. Lassen Sie bitte niemals diese Kosten aus den Augen bei dem Wachstum Ihres Unternehmens.

Retouren und Kundendienst

So schnell wie im Onlinehandel gekauft wird, genauso schnell kann die Ware durch den Kunden zurück gesendet werden. Egal ob zu Recht oder unrecht reklamierte Ware, Ihnen entstehen neben weiteren Versandkosten, eventueller Warenausfall auch eine Menge an aufgewendeter Zeit. Unterschätzen Sie nicht die Anzahl von Retouren und kalkulieren Sie diesen Wert bereits in die Zielverkaufspreise ein.

Mögliche Folgekosten

Nachdem Sie Ihre einmaligen und kontinuierlichen Kosten geplant und kalkuliert haben kommen wir zum letzten Kostenfaktor. Diese Kosten können aber müssen nicht auf Sie zukommen. Jedoch sollten Sie für diese Eventualitäten eine kleine Rücklage einplanen.

Rechtlicher Beistand

Falsche Kennzeichnung, Verstöße im Marken und Wettbewerbsrecht gehören zu den unbeliebten Themen im Online Handel. Mit zunehmendem bestehen Ihres Unternehmens wird die Wahrscheinlichkeit zur Hilfe eines rechtlichen Beistandes immer Größer. Diese Kosten können nie absolut in Zahlen gefasst werden sondern müssen als „Kriegskasse“ verstanden werden.

Updates und Wartung

Normalerweise gehören die Kosten für Wartung und Updates in die kontinuierlichen Kosten. Jedoch habe ich in den letzten Jahren gemerkt, dass diese nicht im Fokus des Online Händlers stehen und damit sehr überraschen anfallen. Im Internet herrscht ein stetiger Wandel und eine kontinuierliche Weiterentwicklung, damit müssen auch Onlineshop Systeme aktualisiert werden. Ich selbst empfehle immer zeitnah Software Updates durchzuführen. Vorhandene Fehler oder Sicherheitslücken müssen schnellstmöglich entfernt werden.